Öffnung der Restaurants und Homeoffice-Empfehlung: So reagieren Luzerner Branchenvertreter auf die Lockerungen

Dass Restaurants die Innenbereiche wohl bereits Ende Mai wieder öffnen dürfen, kommt bei den Gastronomen gut an. Der KMU- und Gewerbeverband Kanton Luzern begrüsst die Homeoffice-Empfehlung.

Der Bundesrat hat am Mittwoch weitere Öffnungsschritte vorgestellt und den Kantonen einen entsprechenden Vorschlag unterbreitet. Demnach sollen die Innenräume der Gastrobetriebe bereits Ende Mai unter Einhaltung des Schutzkonzeptes wieder für alle Gäste öffnen dürfen.

 

Bisher war Essen in Beizen nur für Büezer erlaubt, wie etwa hier im Restaurant Baragge in  Sursee. (Bild: Nadia Schärli (Sursee, 02. März 2021)

 

Auch in Sachen Homeoffice gibt es Neuigkeiten: Wenn Betriebe ein regelmässiges Testkonzept aufweisen, gilt keine Homeoffice-Pflicht mehr.

 

Das sind die Reaktionen aus Luzern:

Guido Graf, Gesundheitsdirektor Kanton Luzern

Beim Kanton Luzern heisst es auf Anfrage, dass man sich zu den vom Bund präsentierten Öffnungsschritten innert der gesetzten Anhörungsfrist äussere. Mit Blick auf das 3-Phasen-Modell sagt Guido Graf, Vorsteher des Gesundheits- und Sozialdepartements: 

 

«Ich begrüsse die heutige Verabschiedung des 3-Phasen-Modells und unterstütze weitere Lockerungsschritte – insbesondere im Bereich Tourismus – , die so schnell und weit als möglich und soweit verantwortbar anzustreben sind.»

Dabei seien sowohl die epidemiologische Lage als auch der Impffortschritt zu berücksichtigen.

(Bild: Boris Bürgisser)

 

Ruedi Stöckli, Präsident Gastroverband Luzern

Der Bundesrat sendete heute ein Signal der Hoffnung an alle Gastronomen – sie sollen bereits Ende Mai wieder in Innenbereichen servieren dürfen. Ruedi Stöckli, Präsident von Gastro Luzern, begrüsst den Lockerungsschritt. Er sagt: 

 

«Wir haben Freude, dass ein Stück weit wieder Normalität zurückkehrt.»

 

Stöckli kann hingegen nicht verstehen, dass weiterhin nur vier Personen pro Tisch bewirtet werden dürfen. Für die Gastronomen sei es wichtig, dass auch wieder Gruppenessen durchgeführt werden können. Ein Essen mit 20 Personen sollte möglich sein, meint der Verbandspräsident. Auch die Maskenpflicht im Innenbereich sei für ihn nicht nachvollziehbar, weil es zwischen den einzelnen Tischen genügend Abstand    gebe. Dennoch sagt Stöckli: 

«Die Leute werden sich anpassen und die Massnahmen einhalten.»

 

(Bild: Boris Bürgisser)

 

Barbara Limacher, Geschäftsführerin Restaurant Baragge

Barbara Limacher ist Geschäftsführerin des Restaurants Baragge in Sursee, das bereits seit März wieder als Arbeiter-Kantine öffnete. Sie zeigt sich erleichtert über die angekündigten Öffnungsschritten. Limacher sagt:

 

«Es ist ein wichtiger Schritt. Wir sind froh, dass wir wieder alle Gäste im Innenbereich begrüssen dürfen.»

 

Für die Maskenpflicht hat auch sie nicht viel Verständnis: «Ich finde die Maskenpflicht am Tisch etwas blöd, während des Essens hat man sie schliesslich auch nicht auf», sagt die Gastronomin.  Die Bevölkerung sei massnahmenmüde – es werde nicht einfach, die Gäste immer wieder auf die Maskenpflicht hinweisen zu müssen. Sie sagt:

 

«Längerfristig vertreibt man die Leute, wenn man ihnen mit den Masken auf die Nerven geht.»

 

Der 4er-Regel sieht sie weniger problematisch. Diese sei zwar nicht optimal, aber man könne gut damit umgehen – viele Gäste kämen ohnehin nur zu zweit ins Restaurant. 

 

Gaudenz Zemp, Direktor KMU- und Gewerbeverband

Für Betriebe, die regelmässig testen, wird die Homeoffice-Pflicht in eine Homeoffice-Empfehlung umgewandelt. Der KMU- und Gewerbeverband Luzern begrüsst diesen Entscheid.  «Wir haben die Aufhebung der Homeoffice-Pflicht schon seit einiger Zeit gefordert, insofern ist es ein Schritt in die richtige Richtung», sagt Gaudenz Zemp, Direktor des KMU- und Gewerbeverbandes Kanton Luzern.  Dass die Homeoffice-Empfehlung an regelmässiges Testen gebunden ist, müsste nicht sein, meint Zemp. Seitens des Gewerbeverbandes vertraue man auf die Schutzkonzepte. Auch die Öffnung der Innenbereiche in Restaurants sei ein positives Zeichen. Zemp sagt dennoch: 

 

«Wir würden es begrüssen, wenn es mit den Öffungsschritten schneller voranginge.»

 

Bild: PD